Hallo allerseits,
die für Hansa Touristik fahrende "Ocean Majesty" besuchte vorgestern im Rahmen einer Schwarzmeerkreuzfahrt den Hafen von Jalta auf der Krim, was sich zu einem kleinen Politikum entwickelte. Während die russische Nachrichtenagentur Interfax den ersten Anlauf einer europäischen Kreuzfahrtschiffs auf der Krim seit der Annexion durch Russland in einer Meldung erwähnt, regt sich in der Ukraine Unmut. So kritisiert die in Kiew ansässige Webseite Black Sea News, an Bord der "Ocean Majesty" sei im Hafen von Jalta die russische Flagge am Mast gehisst worden, womit man die Annexion der Krim durch Russland anerkenne. Der Besuch wird kurzerhand als Verbrechen bezeichnet, Staatsanwaltschaft und Polizei sollen auf den Plan gerufen werden.
"Ocean Majesty"-Anlauf in Jalta wird zum Politikum
- Raoul Fiebig
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Re: "Ocean Majesty"-Anlauf in Jalta wird zum Politikum
Moin Raoul,
Recht was Recht ist. Die Krim ist nach wie vor ukrainisches Territorium, auch wenn Russland dies anders sehen mag. Da die Fronten ja durchaus verhärtet sind, kann man das Hissen der Russischen Flagge durchaus als Provokation verstehen. Ob das Handeln der Behörden jedoch in dem Fall unbedingt nötig ist, sei mal dahingestellt.
Ich habs selber vor kurzem in der Ukraine erlebt, dass vieles, was in den Medien gezeigt wird, durchaus nicht mit der Realität übereinstimmt. Die Menschen dort wollen alles aber nur keine Fortführung von Krieg. Ob Ukrainer oder Russen, das wichtigste ist den Menschen, den einfachen Bürgern dort, in Ruhe und Frieden zu leben, egal ob mit russischer Nationalität oder ukrainischer. Was die Politik sowie die zumeist von einer Seite beeinflussten Medien da treiben, ist wieder etwas ganz anderes.
Ich frage mich nur, ob es unbedingt nötig war, dass die EU mit aller Gewalt sich die Ukraine einverleiben möchte, obwohl man ganz genau weiß, dass es im Osten der Ukraine, speziell auf der Krim, ohne Russland nie klappen wird. Auf der anderen Seite kann man sich fragen, ob Russland unbedingt an der Ukraine festhalten muss, wenn sich ein Teil Richtung Westen orientieren möchte.
Auf jeden Fall können und wollen viele Menschen in der Ukraine diese Frage nicht beantworten. Ich habe Freunde und Geschäftspartner sowohl in Russland als auch in der Ukraine und komme mit beiden nach wie vor super gut aus und auch untereinander kenne ich in meinem Bekanntenkreis keine Ukrainer und Russen, die aufeinander los gehen würden nur weil Medien und Politik das vielleicht gerne so sehen möchten.
Aber lassen wir die Politik jetzt Politik sein und widmen uns lieber wieder den Schiffen
Es ist übrigens beachtlich, wie gut sich die OCEAN MAJESTY auf dem Markt hält, nachdem viele andere kleine Schiffe und Veranstalter die Segel streichen. Hut ab!
Recht was Recht ist. Die Krim ist nach wie vor ukrainisches Territorium, auch wenn Russland dies anders sehen mag. Da die Fronten ja durchaus verhärtet sind, kann man das Hissen der Russischen Flagge durchaus als Provokation verstehen. Ob das Handeln der Behörden jedoch in dem Fall unbedingt nötig ist, sei mal dahingestellt.
Ich habs selber vor kurzem in der Ukraine erlebt, dass vieles, was in den Medien gezeigt wird, durchaus nicht mit der Realität übereinstimmt. Die Menschen dort wollen alles aber nur keine Fortführung von Krieg. Ob Ukrainer oder Russen, das wichtigste ist den Menschen, den einfachen Bürgern dort, in Ruhe und Frieden zu leben, egal ob mit russischer Nationalität oder ukrainischer. Was die Politik sowie die zumeist von einer Seite beeinflussten Medien da treiben, ist wieder etwas ganz anderes.
Ich frage mich nur, ob es unbedingt nötig war, dass die EU mit aller Gewalt sich die Ukraine einverleiben möchte, obwohl man ganz genau weiß, dass es im Osten der Ukraine, speziell auf der Krim, ohne Russland nie klappen wird. Auf der anderen Seite kann man sich fragen, ob Russland unbedingt an der Ukraine festhalten muss, wenn sich ein Teil Richtung Westen orientieren möchte.
Auf jeden Fall können und wollen viele Menschen in der Ukraine diese Frage nicht beantworten. Ich habe Freunde und Geschäftspartner sowohl in Russland als auch in der Ukraine und komme mit beiden nach wie vor super gut aus und auch untereinander kenne ich in meinem Bekanntenkreis keine Ukrainer und Russen, die aufeinander los gehen würden nur weil Medien und Politik das vielleicht gerne so sehen möchten.
Aber lassen wir die Politik jetzt Politik sein und widmen uns lieber wieder den Schiffen

Es ist übrigens beachtlich, wie gut sich die OCEAN MAJESTY auf dem Markt hält, nachdem viele andere kleine Schiffe und Veranstalter die Segel streichen. Hut ab!
Re: "Ocean Majesty"-Anlauf in Jalta wird zum Politikum
Super Kommentar, Patrick, der sich ziemlich exakt mit meiner Sicht der Dinge deckt.
Und um on-topic zu bleiben: Wäre es eigentlich rechtlich einwandfrei, in so einem Fall als Kompromiss beide Flaggen zu setzen, wenn man in einen solchen Hafen einfährt?
Gruß
Arne

Und um on-topic zu bleiben: Wäre es eigentlich rechtlich einwandfrei, in so einem Fall als Kompromiss beide Flaggen zu setzen, wenn man in einen solchen Hafen einfährt?
Gruß
Arne
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Re: "Ocean Majesty"-Anlauf in Jalta wird zum Politikum
Dann würden vermutlich die Russen am Rad drehen. Es ist in dem Fall halt so, wie man es macht is es falsch
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Re: "Ocean Majesty"-Anlauf in Jalta wird zum Politikum
Ich verstehe hier einige Kommentare nicht, das ist die Ukraine und nicht Russland. Was das Schiff gemacht hat, ist falsch!Tana hat geschrieben:Dann würden vermutlich die Russen am Rad drehen. Es ist in dem Fall halt so, wie man es macht is es falsch
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Re: "Ocean Majesty"-Anlauf in Jalta wird zum Politikum
...davon darf wohl getrost ausgegangen werden. Hätte man die ukrainische Flagge gehißt, wäre es womöglich zu einer "plötzlichen" Kontrolle gekommen, bei der irgendetwas "entdeckt" worden wäre, das z.B. eine Arretierung zur Folge hätte haben können.Tana hat geschrieben:Dann würden vermutlich die Russen am Rad drehen.
Daher wäre es meiner persönlichen Meinung nach das einzig kluge gewesen, sich aus diesem Konflikt herauszuhalten, indem derzeit keine Häfen auf der Krim angelaufen werden!