Kurzbericht Überquerung des Nordpazifiks

Kreuzfahrten mit Carnival Cruise Line, Costa Crociere, Cunard Line, Holland America Line, P&O Cruises, P&O Cruises Australia, Princess Cruises und Seabourn Cruise Line (ohne Aida Cruises)
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Clipperfan
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Kurzbericht Überquerung des Nordpazifiks

Beitrag von Clipperfan »

MS Volendam vom 25. 4. - 10. 5. 2017
Yokohama – Aomori – Muroran – Kushiro – Querung der Aleuten in die Beringsee – 2. Mai doppelt = Datumslinie – Rückkehr in den Pazifik – Kodiak – Glacier Bay – Inside Passage – Ketchikan – Vancouver.


Um euch schon mal einige Infos zu geben wie diese Reise abgelaufen ist kommt hier ein Kurzbericht. Die ausführliche Beschreibung erfolgt etwas später in meinem Blog. Bilder müssen gesichtet und sortiert werden, die ganze Geschichte erfordert dann auch noch einen ziemlichen Zeitaufwand, daher hier ein kurzer Rückblick.

Grundfazit: alles perfekt abgelaufen bis auf den letzten Teil der Reise, mit der DB von Frankfurt nach Kufstein. Böschungsbrand – Oberleitungsschaden – Umleitung des gesamten Zugverkehrs auf die andere Rheinseite – Verspätungen ohne Ende. Wir sind mit fast 3 Stunden Verspätung in Frankfurt weggekommen. Abgehakt – Shit happens!

Die Anreise erfolgte mit einer Vorübernachtung in Frankfurt danach mit Etihad nach Abu Dhabi und anschließend nach 2 Stunden Aufenthalt mit einem Dreamliner von Etihad nach Tokio Narita. Alles pünktlich. VIP-Abholungsservice in Tokio: Mit Namensschild wurden wir empfangen und mit einer Limousine, Chauffeur mit weißen Handschuhen ins Hotel Keio Plaza in Tokio gefahren. WOW welch ein Empfang! Viel ist an diesem Nachmittag nicht mehr geschehen nach der langen Reise, aber für einen Rundgang durchs hotelnahe Fußgängerviertel hat es gereicht. Schnell auf den Government Tower, von wo man einen tollen Rundblick über den Moloch Tokio hat, dann ein kurzes Abendessen beim Italiener (Ha, ha). Aber für weitere Experimente fehlte uns einfach der Geist. Müde!
Am nächsten Tag noch ein Frühstück außerhalb des Hotels und dann war es auch schon Zeit für die Abholung und Fahrt nach Yokohama. Auf dieser Fahrt sieht man nicht sehr viel, da 2 /3 davon unterirdisch erfolgt.

25.4.2017
Einschiffung: Problemlos – allerdings gab es eine andere Kabine zugeteilt, die sich als äußerst positiv herausstellte. Vorgesehen war eine Heckkabine auf Deck 3, nun aber gab es eine Außenkabine mittschiffs auf Deck 2. Sollte also der Wellengang Schwierigkeiten machen, hier wären wir wohl am ruhigsten Punkt des Schiffes – gut für meine Anfängerbegleitung.
SNRÜ – am längsten dauerte das Warten bis alle Paxe ihre Position direkt an den Booten eingenommen hatten, ohne Schwimmwesten, dann kurze Ansprache des Kapitäns, kurze Demo der Weste, das wars.
Ready for Sailaway.

26.4.2017
Seetag. Immer gut um das Schiff kennenzulernen. Sie ist sehr gut in Schuss, wird gut gepflegt. Eine heimelige Atmosphäre – Wohnzimmermäßig. Der Altersdurchschnitt ist bei HAL ja bekannt, auch die Volendam macht da keine Ausnahme, sagen wir UHU (=unter hundert) mit ein paar Ausreißern nach unten.

27.4.2017
Aomori: Kirschblüte – das Bangen hat ein Ende – es ist hier gerade Vollblüte. Ein Ausflug zu einem japan. Schloss war gebucht, Hirosaki Castle, in dessen Park sich über 2000 Bäume in Vollblüte befanden. Man kann diesen Traum in weiß und rosa nicht beschreiben – die Bilder werden es dann zeigen. Tausende Leute gönnten sich ebenfalls diesen Anblick, einfach ein Muss für jeden in Japan.

28.4.2017
Muroran: Erstanlauf für die Volendam. Dementsprechend war auch der Empfang und dann die Verabschiedung durch diverse Schulklassen – ein kleines Volksfest für die Bewohner. Der Ausflug ging hier in ein Museumsdorf der Ureinwohner Hokkaidos, der Ainu. Sehr nett gemacht mit Folklorepräsentation.

29.4.2017
Kushiro: eine Industriestadt in Hokkaido. Ausflug zu den berühmten Kranichen – sie waren da! Dann eine kleine Wanderung mit Blick ins Marschland. Zurück in der Stadt, Museum und Fischmarkt.

30.4. – 4.5.2017 Seetage, wobei der 2. Mai zweimal stattfand wegen Überquerung der Datumslinie

Der Kapitän wählte eine Route die einmal die Aleuten nordwärts überquerte, in die Bering See und dann wieder mit einer spektakulären Durchfahrt zwischen den Inseln zurück in den Nordpazifik führte. Täglich um 12 Uhr Mittag wurden die Uhren um eine Stunde vorgestellt.
Diese Routenführung ersparte uns ein massives Sauwetter. Lt. seiner täglichen Meldungen war vor uns ein Tiefdruckgebiet mit Wellen bis zu 7 m und hinter uns auch. Mit der gefahrenen Geschwindigkeit, ca. 17 kn könnten wir uns gerade so in der Mitte halten und blieben von den Unwettern verschont. Genau so ist es geschehen, das ganze Crossing fand im Ententeich statt und bei relativ guter Witterung. Die Temperatur bewegte sich um ca. 3 – 5°, wenig Wind, sodass es sogar möglich war an geschützten Plätzen die Sonne zu genießen.
Die Seetage vergingen wie im Flug. Es gab sehr gute Gastlektoren die regelmäßig Vorträge hielten, zB über das grundsätzliche Verständnis des Denkens und Verhaltens zwischen Menschen der östl. und der westl. Hemisphäre und über die Beduetung der Ozeane. Sehr interessant gemacht und der Zulauf war auch dementsprechend. Die Gastkünstler waren ebenfalls von sehr hohem Niveau – selten so gut auf Schiffen angetroffen, sowie auch die bordeigenen Production Shows. Große Klasse. Was absolut danebenging war die Musik der Hausband „The Band“ im Crows Nest. An und für sich alles tolle Musiker aber eine unterträgliche Laufstärke und die Sängerin lag wohl permanent in unterträglich, schmerzhaften Geburtswehen. Das war für mich der einzige Negativpunkt der ganzen Reise.
Der Poolbereich war komplett überdacht aber es brauchte immer ein bisschen Sonne, die das Dach aufheizte um sich dort wohl zu fühlen.

5. 5. 2017
Kodiak
Ist ja auch kein Hafen der regelmäßig angelaufen wird, also abseits des Touri-Rummels. Ein kleines Städtchen bei dem Zweckmäßigkeit an erster Stelle steht. Ein kleiner Ausflug führte uns in den Abercrombie-Park mit Relikten aus dem 2. Weltkrieg. Man dachte ja mal, dass der japan. Angriff hier erfolgen könnte. Es gab Museen aus der russ. Zeit und von den Ureinwohnern, der Aleutes.
Wichtig war hier ein WLAN zu finden, hat geklappt. Weißkopfseeadler und Seelöwen waren eine nette Beigabe.

6.5.2017
Seetag. Wetter wie gehabt – wir schwimmen im Ententeich.

7.5.2017
Einfahrt in die Inside Passage. Lotsen und Ranger für die Glacier Bay kommen an Bord. Hier holte uns das Schlechtwettergebiet leider ein. Allerdings ohne Seegang, da wir ja schon in der Inside Passage waren. Die Temp. sank auf 0°, es regnete und Schneefall war vorhergesagt. Aber wie schon so oft, vor dem Gletscher riss es dann ein bisschen auf und man konnte den Anblick der Eismassen noch relativ trocken genießen.

8.5.2017
Ketchikan
Nach der Fahrt durch die Inside Passage erreichten wir mittags Ketchikan. Das Wetter war insgesamt wechselhaft mit Schauern, aber besser als erwartet. Für mich, das vierte Mal in Ketchikan, sogar ohne Regen, das hatte ich bisher noch nicht erlebt.
Hier erfüllte ich mir einen lang gehegten Traum Flug mit dem Wasserflugzeug in die Misty Fjords. Es war lange nicht klar, ob der Flug stattfinden kann. Rundherum alles dicht. Mit uns war die Star Princess hier. Am Tag davor mussten alle Flüge abgesagt werden, alle Buchungen der Star Princess ebenfalls. Doch plötzlich kam die Meldung – wir fliegen! Das war für mich wohl der absolute Höhepunkt dieser Reise. Außenlandung auf einem See in der Wildnis, man konnte auf den Schwimmer des Flugzeugs hinaussteigen. Einfach irre! Somit ist für mich schon alles in Erfüllung gegangen was ich von dieser Reise erwartet hatte.

9.5.2017
Seetag, Vancouver Island

10.5.2017
Um 6:30 fuhren wir unter der Lions Gate Brücke in Vancouver durch. 7:30 Uhr fest am Canada Place. Ausschiffung erfolgte für unsere Farbe um 9 Uhr, etwas verspätet, aber dann war mein Gepäck nicht aufzufinden. Herrrjeminee – es kam dann mit einer komplett anderen Farbe – der Anhänger war beim Transport abgerissen und damit hatte der Koffer keine Farbe mehr. Es ging einigen so. Man sollte diese Kofferanhänger mit einem stärkeren Bändchen versehen, das nicht so leicht reißen kann. Aber Ende gut, alles gut – um 9:30 war Start zu einer kurzen Stadtrundfahrt in Vancouver mit Ablieferung am Airport. Da ich ja schon 3x vorher in Vancouver war habe ich diese Rundfahrt nur für meine Begleiterin gebucht, damit sie wenigstens ein bisschen dieser schönen Stadt mitkriegt.

Am Flughafen lief alles bestens, Abflug mit Lufthansa fast pünktlich und Ankunft in Frankfurt überpünktlich. Danach kam dann das Chaos mit der DB – ist aber jetzt schon fast vergessen.

Kurz noch zum Schiff:
Wir hatten My Time Dining im Rotterdam-Speisesaal. Sehr gut.
Frühstück und Lunch im Lido Buffet – gut. Getränke wurden hier immer gebracht. Tische wurden immer sofort abgeräumt, gesäubert, nichts zu beanstanden.
Personal sehr freundlich, auch Streifenträger haben immer gegrüßt.
Kabine perfekt in Ordnung – keine Beanstandung.
Beim letzten Drydock wurden die Hälfte der Badewannen rausgeschmissen und durch sehr schöne Duschen mit Schiebetüren ersetzt. Beim nächsten Drydock im November wird der Rest erneuert. Technische Mängel gab es keine, habe auch nichts gehört. Klimaanlage hat so funktioniert wie sie soll.

So, das war eine kurze Schilderung einer wunderschönen Reise, die keine Wünsche offenließ. Das Wetter darf auf dieser Route kein Kriterium sein und die Anlaufhäfen auch nicht, da es sich ja hierbei um eine Respositioning Cruise handelte. Es war sehr interessant sich abseits der normalen Trampelpfade zu bewegen.

HAL – das habt ihr gut gemacht – ich komme wieder

Sobald Bilder und Blog fertig sind, werde ich dies hier vermelden.
lg Karin
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Raoul Fiebig
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Re: Kurzbericht Überquerung des Nordpazifiks

Beitrag von Raoul Fiebig »

Hallo Karin,

vielen Dank - klingt nach einer wirklich tollen Reise! :thumb:
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Re: Kurzbericht Überquerung des Nordpazifiks

Beitrag von TTPilot »

Vielen Dank Clipperfan,

Freu mich auf den Blog.

Grüße

Jan
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Tinamama
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Re: Kurzbericht Überquerung des Nordpazifiks

Beitrag von Tinamama »

Wow, Karin, da habt ihr ja eine tolle Reise erlebt.
Super! :thumb:
Ich freue mich besonders auf die vielen Kirschblüten und vielleicht ein paar Tiere in Alaska ;-)
Aber kein Stress!
Viele Grüße
Christina
Rosie
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Re: Kurzbericht Überquerung des Nordpazifiks

Beitrag von Rosie »

Hallo Karin!
Danke für den Bericht. Macht Lust diese Reise auch mal auszuprobieren.
Bin gespannt auf die Bilder.

Welche Schiffe fahren den diese Route?

Bisher sind wir fast immer mit "deutschen/ deutschsprachigen" Schiffen gefahren.
LG
Rosie :thumb:
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Re: Kurzbericht Überquerung des Nordpazifiks

Beitrag von Clipperfan »

Hallo Rosie
Die Volendam fährt diese Route wieder im April 2018.
Ähnliche Routen werden von folgenden Schiffen gefahren:
Golden Princess, Celebrity Millennium und Azamara Quest. Mehr habe ich im Augenblick nicht gefunden. Deutsche Schiffe gibt es dort nicht, eventuell vielleicht mal die Hanseatic auf Expeditionskreuzfahrt.
Ich arbeite hart an meinem Blog - kommt bald.
lg Karin :wave:
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Clipperfan
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Re: Kurzbericht Überquerung des Nordpazifiks

Beitrag von Clipperfan »

Ich habe es geschafft, der Blog ist fertig.
also wer Lust hat der fährt mit mir mal kurz über den Nordpazifik.

https://karins-traumziele-2.blogspot.de ... laska.html

lg Karin
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henry
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Re: Kurzbericht Überquerung des Nordpazifiks

Beitrag von henry »

Danke für Deinen tollen bebilderten Bericht; ich kann Deine Begeisterung verstehen, insbes. für den Flug über die Misty Fjords, den ich 2010 im Rahmen der Alaska-Cruise mit der Celebrity Millenium machten durfte. In Alaska "musste" ich gleich zwei Mal fliegen :)
Die Route ist schon etwas ganz besonderes, und Japan noch ein weißer Fleck auf meienr Reiselandkarte.
Und die Volendam scheint ja ein wirklich schönes Schiff zu sein. Heut´ Abend zieh´ ich mir den Bericht nochmal ganz in Ruhe rein.
:wave:
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Wurmine
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Re: Kurzbericht Überquerung des Nordpazifiks

Beitrag von Wurmine »

Tausend Dank für den tollen Bericht und Deinen Blog. Diese Route steht jetzt definitiv auf meiner Wunschliste :)
Kruizefan
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Re: Kurzbericht Überquerung des Nordpazifiks

Beitrag von Kruizefan »

Es freut mich, Karin,

dass auch für dich der Rundflug - mit Zwischenlandung - in einem Wasserflugzeug in Ketchikan ein Höhepunkt dieser Reise war.

Ja, manchmal ist das Gelingen mit sehr viel Glück verbunden, das uns vor vielen Jahren auch schon hold war.

Unser Anlauf in Ketchikan hatte sich aufgrund einer nötig gewordenen Reparatur am Podantrieb um drei Tage verschoben, so dass wir gerade an dem Tag dort einliefen, an dem erstmals nach drei Sturmtagen wieder geflogen werden konnte!

Peter
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Re: Kurzbericht Überquerung des Nordpazifiks

Beitrag von Clipperfan »

@all
Danke für eure Reaktionen. Es macht Spaß wieder mal zu schreiben.

@Kruizefan
Manchmal ist es so - wenn etwas sein soll, dann klappt es auch! Man muss einfach darauf vertrauen.

lg Karin
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