wir sind am Montag Mittag zu Hause angekommen und ich habe "hart" gearbeitet Euch den Reisebericht schnellst möglich präsentieren zu können.

Als Warnung vorab, er ist "etwas" läger!

Wie immer bin ich für Kommentare, Anregungen, Berichtigungen und Fragen dankbar.
Dennis
Vorbemerkung
Dies war meine 6. Kreuzfahrt und die erste, die ich nicht auf einem CUNARD-Schiff verbrachte.
Für meinen Freund war es die 3. Kreuzfahrt und auch die erste nicht auf einem CUNARD-Schiff. So war die Spannung ganz besonders gross, was uns erwarten würde, da wir ausser aus Reiseberichten und Hinweisen aus unserem Forum hier, keine Ahnung hatten. Die Reiseberichte waren fast durchweg positiv und versprachen vor allem bei der Qualität des Essens und auch des Services einiges.
Reiseroute
17./18.02.2009 Rio de Janeiro
19.02.2009 Sao Paulo (Santos)
20./21.02.2009 Seetage
22.02.2009 Buenos Aires
23.02.2009 Monetvideo
24./25.02.2009 Seetage
26.02.2009 Falkland Inseln
27.02.2009 Seetag
28.02.2009 Ushuaia
01.03.2009 Punta Arenas
02./03.03.2009 Seetage
04.03.2009 Laguna San Rafael
05.03.2009 Puerto Chacabuco
06.03.2009 Puerto Montt
07.03.2009 Seetag
08.03.2009 Valparaiso
Reiseunterlagen/Anreise/Vorprogramm
6 Wochen vor Reisebeginn erhielten wir die Reiseunterlagen. Alle Angaben zu unserer Person und zu den gebuchten Leistungen waren korrekt. Die Unterlagen kommen nicht speziell verpackt (in einem Etui oder so) sondern in Form einer individuell gedruckten Broschüre. Aussen war, angepasst auf unsere Reiseroute, ein Bild vom Zuckerhut. Darauf und darin sind Namen und Kabinennummer etc. vermerkt. Ausserdem auch die Infos zu den Einschiffungszeiten, das komplette Ausflugsprogramm und weitere wichtige Informationen für die Reise. So zum Beispiel wie die Reservationen in den Spezialitätenrestaurants vorzunehmen sind, Bild und Name der wichtigsten Offiziere und Mannschaftsmitgliedern etc. Alles in allem sehr interessant und schön gemacht.
Da wir vor der Kreuzfahrt noch einige Tage Rio erkunden wollten, flogen wir bereits am 14. Februar aus Zürich los. Da der Flug früh am Morgen in Zürich startete, verbrachten wir die Nacht von Freitag auf Samstag bereits in einem Flughafenhotel. Der Flug führte uns mit der TAP via Lissabon nach Rio und dauerte rund 14,5h. Flug und Service waren gut, aber nicht so besonders, der Service in der SWISS auf unserem Rückflug war wesentlich besser.
In Rio angekommen empfing uns eine extrem angenehme sommerliche Wärme. Wir nahmen ein Taxi zu dem reservierten Hotel und machten noch einen Spaziergang an der Copacabana. Die nächsten Tage standen im Zeichen der Erkundung Rios. Zunächst hatten wir eine private Stadtführung gebucht, danach ging es dann auf eigene Faust weiter.
Einschiffung
Am dritten Tag unseres Rio-Aufenthaltes stand die Einschiffung auf der INSIGNIA an.
Ein Vorteil der Kabinen in der Concierge-Class ist die vorgezogene Einschiffungszeit. Diese liegt bei 11 Uhr anstatt bei 15 Uhr. So machen wir uns also mit dem Taxi auf den Weg zum Kreuzfahrtterminal, leider machte uns der Verkehr in Rio einen Strich durch die Rechnung und wir waren erst kurz vor 12 Uhr am Hafen.
Als wir dann am Hafen ankamen war kein besonders grosser Betrieb und wir sahen „unser“ Schiff, dass uns die nächsten knapp 3 Wochen um Südamerika führen sollte. Für Passagiere der Concierge-Class gibt es separate Schalter und wir konnten direkt zu einem dieser Schalter. Die Einschiffung selbst verlief extrem schnell, ruhig und problemlos, unser Bordkarten waren schon vorbeitet.
Ohne weitere Wartezeiten ging es kurz um 12.00 Uhr direkt an Bord der INSIGNIA.
Leider gab es kein Einschiffungsphoto. Ueberhaupt gab es keinen Schiffsphotographen, was ich schade finde, da ich als Reiseandenken bisher immer ein schönes, professionelles Bild gekauft habe.
Man betritt das Schiff auf Deck 4 in der unteren Lobby. Der erste Eindruck ist, als ob man in die Eingangshalle eines grossen englischen Landsitzes tritt. Mich hat es auch irgendwie an die Eingangshalle aus der Serie „Das Haus am Eaton Place“ erinnert (nur viel grösser). Nichts lässt darauf schliessen, dass sonst fast 700 andere Gäste hier sein werden. Diesmal war das Schiff allerdings nur mit 450 Passagieren gefüllt. Der Boden ist teilweise schwarz-weiss gefliest, es gibt eine grosse T-förmige Treppe, die auf die Galerie bzw. in den oberen Teil der Lobby führt. Das erinnert mich etwas an die Bilder, die man aus dem Titanic-Film kannte. Denn die Decke dieser Lobby war aus einer Glaskuppel, das Geländer der Treppe ist aus Eisen, genau wie die Balustrade im oberen Teil. Alles strahlt Ruhe und Gemütlichkeit aus.
Auf der unteren Ebene der Lobby ist die Rezeption mit einer Sitzgruppe untergebracht, der Serviceschalter für die Häfen sowie die separater Rezeption für die Concierge-Klasse.
Wir wurden sehr freundlich von einem Schiffsmitglied begruesst. Er hat gleich am Akzent gehoert, dass wir deutsch sprachen. Und hat uns dann auch mit „Guten Tag“ angesprochen.
Da unsere Kabine erst ab 13 Uhr bezugsbereit war, machten wir einen ersten Erkundungsgang durchs Schiff und gingen dann für einen kleinen Mittagsimbiss ins Terrass Cafe und sassen gemuetlich draussen. Mein Freund hatte dann auf 13 Uhr noch eine private Tour in Rio gebucht. So dass ich ihn noch von Bord brachte und als ich wieder auf dem Schiff war auch in unsere Kabine konnte.
Kabine/Steward
Unsere Balkonkabine auf Deck 7 (7014) war auf den ersten Blick etwas kleiner, als die, die wir bisher bei CUNARD gewohnt waren, hatte sie doch inkl. Balkon nur rund 20 qm (geschätzt). Es dominierten die Farbtöne Beige, dunkles Braun und Dunkelblau. Was einen sehr dezenten und gepflegten Eindruck machte und auch zu dem passte, was wir auf dem kurzen Weg bisher vom Schiff gesehen hatten. Ausgestattet ist die Kabine mit einem Queensize Bett inkl. Nachttischen, einer Sitzecke mit einem kleinen Sofa, einem Schreibpult, einem Flat Screen, ausserdem ist eine grosse DVD-Sammlung (> 300 Filme) kostenlos erhaeltlich, einer Minibar. Der Schrank war sehr gross und hatte auch genügend Kleiderbügel. Was ich etwas vermisste, war eine Art Kommode. Das hat mir auf der QE2 immer gut gefallen. Das Bad hat eine Dusche und ein WC sowie einen Waschbecken und viel Stauraum fuer die Drogerieartikel. Ausserdem werdenToilettenartikeln (Duschgel, Shampoo, Körperlotion, Conditioner und Seife) angeboten. Wenn man aber eine SPA Anwenung gebucht hatte, gab es dort bessere Toilettenartikel, die ich dann auch ausgetauscht habe. Wir hatten uns wohl auf Grund der Reiseberichte ja schon auf ein kleines Bad eingestellt und so war ich nicht mehr sehr überrascht. Aber durch die vielen Ablageflächen und den kl. Badezimmerschrank hat alles gut reingepasst.
Auf dem Balkon standen zwei Stühle (leider keine Liegen, dazu ist er zu klein) sowie ein Beistelltisch. Der Balkon wird als Teak-Veranda beschrieben, dies besteht darin, dass auf dem (Plastik)Bodenbelag eine Teakholzplatten aufgelegt ist.
In vielen, der gelesenen Reiseberichten wurden das Bett bzw. die Matratzen und die Kopfkissen so gelobt und hier waren meine Erwartungen dann auch sehr hoch. Ich muss sagen, dass ich sehr gut und bequem geschlafen habe und wir das Bett am liebsten eingepackt haetten.
Ein Teil des Gepäcks kam sehr zügig, so dass ich beginnen konnte auszupacken und eine erste Ladung in der Passagier-Waescherei zu waschen. Die anderen Koffer folgten dann nach und nach. Nachmittags stellt sich auch unser Stewardes Iryna vor. Sie war nett, aber irgendwie zu hektisch, wir haben keine wirkliche Verbindung zu ihr aufbauen können.
Neben des Auspackens machte ich auch gleich die Reservationen in den Spezialitätenrestaurants (Toscana und Polo Grill). Für diese Restaurants ist zwar eine Reservation, nicht jedoch ein Aufpreis, nötig (dazu später mehr). Jeder Kabine steht 1 Reservation pro Restaurant zu, in der Concierge Class sind es je 2 Reservationen. Sonst schaut man einfach an dem Tag, an dem man Lust hat vorbei und fragt, ob ein Platz für abends frei wäre. Da das Schiff nur zu gut 65% belegt war, war es den Concierges Class Passagieren (und den Suiten) gestattet soviele Reservationen wie sie wollten in den Spezialitaeten-Restaurants zu machen. Davon haben wir dann auch ausgiebig gebrauch gemacht. Ich glaube, dass wir in den 19 Tagen 14 Mal im Toscana bzw. Polo gegessen haben.
Rettungsübung
Da wir noch einen weiteren Tag in Rio im Hafen liegen sollten, fand die Rettungsübung erst am Folgetag statt. Diese war, wie erwartet, gut organisiert und dauerte nicht länger als 30 Minuten. Auffallend war die überschaubare Menge an Passagieren, war es doch für mich das erste Mal auf einem „so kleinen“ Schiff. Wir wurden nach der Sammlung an der Station sogar bis an unserer Rettungsboot gefuehrt.
SailAway Party
Am 18. Februar fand dann eine SailAway Party an Bord der INSIGNIA statt. Ansonsten gab es aber nie offizielle SailAway Parties, was ich etwas schade fand. Bei den anderen Kreuzfahrten hat es mir immer gut gefallen die jeweilige Hafenausfahrt etwas zu feiern.
Restaurants/Essen/Bars
Kommen wir zu dem, was einen nicht unerheblichen Teil und eine grosse Freude eine Kreuzfahrt ausmacht, dem Essen. Auch hier waren unsere Erwartungen von den unzähligen Reiseberichten und den Erfahrungen auf der QE2 sicher sehr hoch. Aber ich kann sagen, dass sie voll erfüllt und in Teilen auch noch übertroffen wurden.
Auf den Schiffen von Oceania gibt es drei bediente Restaurants. Das Haupt-Restaurant (Grand Dining Room) liegt auf Deck 5 und bietet ca. 300 Personen Platz. Es ist zu allen Mahlzeiten (Frühstück, Mittagessen, Nachtessen) geöffnet. Hier ist keine Reservation erforderlich, allerdings sitzt man (meist) auch jeden Abend an einem anderen Tisch und hat daher auch wechselnde Kellner, was eben dazu führt, dass der Kellner nicht die Gewohnheiten des Gastes kennen kann (z.B. kein Wein, Fleisch nur durch gebraten etc.) Aber man trifft immer wieder Kellner, die man vom Frühstück oder anderswo her kennt. Auch gibt es nur eine begrenzte Anzahl an 2er Tischen. Auch hier herrschen dunkle Holztöne vor, dies wird allerdings aufgehellt durch die Verglasung an drei Seiten des Raumes. Die Decke ist mir schönen Frescen verziert. Was mir etwas überladen vor kam war das Service von Versace. Das ist eben ein Stil, der mir nicht gefällt. Essen und Service in diesem Restaurant waren ausnahmslos sehr gut!
Auf Deck 10 am Heck liegen die beiden anderen bedienten Restaurants. Jedes fasst ca. 100 Gäste und sie sind nur zum Diner geöffnet. Für diese ist jedoch eine vorherige Reservation nötig. Normal hätten wir als Gäste der Concierge-Klasse, in jedem der Restaurants je zwei Buchungen garantiert. Da das Schiff aber nicht voll belegt war, wurden uns mehr Reservationen zugestanden.
Der Polo Grill bietet Grill-/Fleischspezialitäten an. Hier kommt man sich nun definitiv wie in einem Londoner Herrenclub vor. Das Restaurant ist mit bequemen Ledersesseln eingerichtet und hat seine eigene kleine Bar am Eingang, um ggf. Wartezeiten zu überbrücken. Das Restaurant ist grösstenteils verglast. Das Menue geht von T-Bone-Steak über Prime Rib und Filet bis hin zu Lobster und dem Klassiker „Surf & Turf“. Besonders zu erwähnen sind der Crabcacke, die Lobstersuppe, das Kalbskottlet und der Lobster. Hier bekommt man einen ganzen Hummer inkl. Zangen!! Einfach wunderbar. Insgesamt waren wir 6 Mal im Polo Grill essen. Wie die beiden anderen Restaurants, so hat auch der Polo Grill ein „eigenes“ Bone China Service. Die Portionen, die auf diesen Tellern serviert werden sind sehr gross.
Das Toscana bietet, wie der Name schon vermuten lässt, italienisch angehauchte Küche und hat wie der Polo Grill eine L-Form. (liegt spiegelverkehrt zum Polo Grill) Es strahlt mit seinem hellen Holzdekor eine freundliche Atmosphäre aus. Hier gibt es von phantastischen frischen Broten zum Dippen in Oel und Balsamico, die auf einem Servierwagen zur Auswahl vorgefahren werden, feinen Fisch, Fleisch (z.B Marsala Schnitzel, Saltimbocca a la Romana etc), hausgemachte, täglich wechselnde Pasta bis hin zu Suppen und Gemüsebeilagen schmackhafteste Italienische Küche. Es war unser Lieblingsrestaurant.
Alle Restaurants liegen auf der INSIGNIA am Heck des Schiffes, so auch das u-förmig angelegte “SB”-Restaurants Terrace Café. Ich schreibe SB in Anführungszeichen, weil man eigentlich auch hier bedient wird und das Ambiente mit schönem Hotelbesteck und den Stoffservietten eher an ein normales Restaurant erinnert als an ein SB-Restaurant auf einem Kreuzfahrtschiff. Hier könnte sich CUNARD für den Kings Court auf der QM2 einiges abschauen. Ich schätze, dass das Terrace Cafe innen und aussen für über 200 Gäste Platz bietet.
Es wird hier ein komplettes Frühstück (Wurst, Würstchen, Speck, Lachs, Eier, Omelette, Pfannkuchen, Müsli, Früchte, Plunderteilchen etc.) angeboten. Mittags gibt es neben Sandwiches, Antipasti, einem Salatbuffet und frischer Pasta auch ein Fleischbuffet. Ausserdem noch feines Eis und andere süsse Leckereien. Ganz besonders angetan haben es mir die vielen frischen Früchte und ich frage mich immer noch, wie das logistisch auf dieser Fahrt möglich war.
Abends ist das Terrace Cafe die Alternative zu einem der drei Restaurants. Es heisst dann auch offiziell „Tapas on the Terrace“ und die Tische werden drinnen und draussen mit Kerzen gedeckt. Es gibt eine gute Auswahl an spanischen Tapas ein wunderbares, wechselndes (Themen-)Menue sowie tolle Nachspeisen. Meist sogar einen Schokoladenspringbrunnen, in den man frische Früchte tauchen kann. Unser Fruehstueck haben wir eigentlich immer da eingenommen, manchmal auch ein leichtes Mittagessen nach den Ausfluegen. Abend haben wir nur 2 Mal dort gegessen.
Auf Deck 9 versorgen die Waves Pool Bar und der Waves Grill tagsüber die Gäste mit Köstlichkeiten und kleinen Snacks wie Barbecue, Hamburger, Sandwiches, Steaks, Salaten etc. Ausserdem gibt es täglich wechselnde phantastische Eiscreme und wunderbaren Milchshakes und Fruchtsmoothies. Ich glaube, so gute und gehaltvolle Milchshakes habe ich zuvor noch nie getrunken/gegessen.
Wenn man beim Thema Essen ist, darf an dieser Stelle der Afternoon Tea nicht unerwähnt bleiben. Auf der INSIGNIA findet der High Tea an Seetagen täglich ab 16 Uhr in der Horizon Lounge statt. Diese liegt auf Deck 10 und hat eine eindrucksvolle Panoramasicht nach vorne und zu den Seiten. Die exzellente Auswahl an täglich frisch zubereitetet Patisserie (Scones, Kuchen etc.) und Sandwiches wird auf schönen Etagerenwagen präsentiert und am Tisch serviert. Ich kann aber nicht sagen, dass es besser als bei CUNARD wäre. Hier spielt auch immer ein Streichquartett. Einmal während dieser 19 Tage war der Hight Tea kombiniert mit einem Tanztee und fand dann in der Insignia Launge statt. Die Mannschaft hat sich soviel Mühe gegeben, die Stuhlreihen wurden umgruppiert zu Sitzgruppen und im Barbereich war ein gosses Buffett von Patisserie und Sandwiches aufgebaut. Dazu noch Skulpturen aus Eis und „geschnitzten“ Fruechten. Das Orchester spielte noch verstärkt um das Streichquartett schöne Tanzmusik. Alles ergabe eine stimmige und schone Atmosphaere. Allerdings war es auch das einzige Mal, dass ich das Orchester wikrlich echte Tanzmusik spielen hörte. An den Abenden, wo es das angeblich tun sollte, war es mehr Cocktailmusik.
Abends verwandelt sich die Horizon Lounge vom Observatorium in einen netten Nachtclub. Die Bar und die Tanzfläche in der Mitte des Raumes laden zum verweilen ein. Auch beherbergt die Horizon Lounge eine der wenigen Raucherecken auf dem Schiff. Ausser an Deck beim Patio ist das Schiff streng rauchfrei. Nicht mal auf dem eigenen Balkon darf man rauchen. Die Horizon Lounge sollte als „Disco“ für die Nachteulen die letzte Lokalität an Bord sein und erst in den Nachtstunden schliessen. Aber dort war meist ab 22.30 Uhr nichts mehr los! Das lag vielleicht auch am etwas älteren Publikum. An den etwas kuehleren Seetage ist die Horizons Lounge unser Favorit gewesen. Hier hat man tagsüber eine tolle Aussicht und eine schöne Atmosphäre dazu. Das Horizons zählte sicher zu unseren Lieblingsplätzen, gerade bei der Durchfahrt der Fijorde.
Eine andere intime, sehr ansprechende, Bar ist das Martini`s auf Deck 5 in der Mitte des Schiffes zw. Insignia Lounge und Casino auf der einen (Bug) und Foyer und Grand Dining Room auf der anderen (Heck) Seite. Es fast wohl ungefähr 50 Gäste und ist mit Mahagoni- und Walnussholz ausgestatte angenehme Sessel und Sofas. Tagsüber finden hier bisweilen Quiz oder der Spanischunterricht statt. Abends kann man einfach gemütlich einen Drink nehmen.
Eine unserer favorisierten Bars ist die Grand Bar. Sie heisst so, weil sie auf Deck 5 vor dem Grand Dinign Room gelegen ist. Trotz des Namens bietet sie nur ca. 30 Gästen Platz und ist ebenfalls im englischen Stil gehalten. Besonders sind hier die wunderbare mit Frescen verzierte Decke und der offene Kamin. Die Bar bietet sich natürlich besten für einen Drink vor oder nach dem Essen im Grossen Speisesaal an. Man kann aber auch einfach die Passagiere beobachten, die vorbei defilieren.
Sonstige Einrichtungen
Auf Deck 10 am unteren Ende des Schornstein auf Höhe des Joggingpfades liegt die halbrund angelegte und auf voller Länge verglaste Bücherei (leider ohne deutsche Titel), die sicher zu den prächtigsten Räumen an Bord zählt. Auch hier gibt es ein Fresco an der Decke sowie einen offenen Kamin. Es stehen ausreichend Ledersessel und Polsterhocker zur Verfügung. Auch einer unserer Lieblingsräume. Sie ist abends oft Treffpunkt für jene Gäste, die eine Reservation in einem der Spezialitätenrestaurants haben.
Auf Deck 9 finden sich Oceania@Sea und der Card Room, der oft an den Seetagen genutzt wurde, an denen es fuer ein langes Verweilen an Deck zu kalt war. Ausgestattet ist der Card Room mit klassischen Filztischen zum Kartenspielen. Das Oceania@Sea beherbergt ein Internetcafé mit 18 Arbeitsplätzen und wird auch regelmässig für Klassen genutzt.
Auf Deck 5 findet man die INSIGNIA Lounge. Hier ist eine Bühne für die 8 Mann starke Schiffsband oder auch Künstler, die auftreten. Vor der Bühne ist eine sehr schöne mit Intarsien versehne Tanzfläche, die vor oder nach den Shows genutzt wird. Die Lounge ist auf verschiedenen Ebenen angelegt und hat auch einen grossen Barbereich, so dass immer für genügend Getränkenachschub gesorgt ist.
Der Raum ist mit modernen und bequemen Sesseln ausgestattet und ist sonst auch mit dunklen Holzpaneelen verkleidet. Mir sind das Blau und vor allem das Gold im Teppich und den anderen Bezügen ehrlich gesagt zuviel! Wir waren meist kurz (oder länger) am Abend dort, um entweder der Band zuzuhören oder in die Show zu schauen.
Eine Besonderheit möchte ich hier auch noch erwähnen. Auf den Oceania-Schiffen gibt es die Möglichkeit private Cabanes zu mieten. Diese liegen ganz vorne am Bug auf Deck 10 und sind praktisch private „Tageskabinen“. Sie sind ausgestattet mit einer bequemen Doppelliege und Tischchen. Man hat zusätzlich einen privaten Stewardservice, der einen mit Essen und Trinken versorgt und bekommt eine Massage. Von hier kann man ganz toll die Aussicht geniessen. Was leider fehlt ist die Möglichkeit sich zu sonnen, dazu muss man die schöne Cabana verlassen und wieder an den Pool oder so. Die Kosten hierfür sind aber nochmals beträchtlich. Man kann vor Reiseantritt gleich für die ganze Dauer buchen oder dann vor Ort sehen, was tageweise übrig geblieben ist. Wir haben es auf dieser Reise nur einmal erlebt, dass eine Cabana gemietet war.
Fitness Center
Das Sportcenter nahm auf dieser Kreuzfahrt, die uns 19 Tage an den Küsten Südamerikas entlangführt einen wichtigen Stellenwert ein. Wenn das nicht da wäre, wäre ich sicher geplatzt oder hätte in kein Kleidungsstück ausser Bademantel und Pyjama mehr gepasst. Wir haben das Fitness Center fast täglich genutzt. Es liegt auf der Steuerbordseite auf Deck 9 und ist, meiner Meinung nach vielleicht etwas klein. Es können ca. 30 Personen an verschiedenen, modernen Geräten trainieren. Aber ich musste nie irgendwo warten.
Ausserdem gab es auf Deck 10 noch einen extra Joggingpfad, der auf einer Art Galerie um den Pool führte. Ich finde diese Lösung sehr gut, so werden die Gäste auf dem Promenadendeck nicht von Joggern gestört und umgekehrt müssen die Läufer nicht ständig aufpassen und ausweichen.
Fitness/SPA/Beauty Salon
Neben dem FitnessCenter auf Deck 9 ist der Eingang ins Mandara Spa. Es hat einen geradezu auffallenden Eingang mit einem Wartebereich. Der Aussenbereich des SPA wird von einem Whirlpool dominiert, darum herum gibt es Liegen und Ruhemöglichkeiten. Ausserdem gibt es Behandlungsräume für Massagen, Gesichtsbehandlungen und andere Anwendungen. Im inneren Teil gibt es neben den Umkleiden auch noch Dampfbäder.
Wir haben das SPA und Beauty Center mehrfach für Massagen oder andere Anwendungen genutzt aber mit dem Canyon Ranch Spa auf der QM2 kann es nicht mithalten.
Geschäfte
Zwischen der Martini Bar und der Upper Hall liegen auf Deck 5 auch die Boutiquen, in denen man die klassischen Waren findet. Ich kaufe sonst ja auch mal gerne ein, aber hier gab es nichts Besonderes. Alle Reisemitbringsel haben wir an Land erstanden.
Entertainment/ Bordprogramm
Aus diversen Reiseberichten habe ich entnommen, das Bordprogramm auf den Oceania Schiffen relativ begrenzt sein sollte. Was ich nun überhaupt nicht als Nachteil empfunden hätte, da ich ohnehin auf See am liebsten lese oder mich einfach entspanne, in dem ich aufs Meer blicke oder in einer Bar/Lounge sitze, um die Gäste zu beobachten. Umso erstaunter war ich, as ich das tägliche Bordprogramm (Oceania Currents) sah: Es sind Klassiker wie Tanzunterricht, Sport- und Computerkurse, Kartenspiel, Quizzes, Kochvorführungen, Shuffleboard und natürlich mein Favorit: BINGO. Dies fiel allerdings leider oefter aus Mangel an Beteiligung aus. Ausserdem gibt es Kunstauktionen, Vorträge und Kino.
Es erschien mir auch etwas weniger als auf den CUNARD Schiffen, aber keineswegs begrenzt. Vielleicht hängt das auch mit dem jeweiligen Cruise Director zusammen. Da hatten wir sicher einen Hauptgewinn gezogen. Leslie John war der mit Abstand beste Cruise Director, den ich bisher erleben durfte. Er ist nicht nur von grosser Präsenz bei den Passagieren, freundlich, nett, sympathisch und witzig sondern auch ein begnadeter Entertainer und Sänger.
Er hat an einem Abend eine Show geboten, die problemlos an jedem Theater/auf jeder Bühne gespielt werden könnte. Er sagte mir, dass er dies nur bei längeren Reise mache und auch nur, wenn er eine gewisse Beziehung zu den Passagieren habe. Da hatten wir also wirklich Glück!!!
In der INSIGNIA Lounge findet allabendlich eine Show und/oder Tanz statt. Wir haben meist jeden Abend mal rein geschaut. Mal länger mal kürzer, mal für die ganze Show. Ich habe keinen Vergleich, weil ich bei den vorherigen Kreuzfahrten gar nie eine Show gesehen habe, aber das was ich da gesehen habe war definitiv nicht schlecht. Es ist natürlich keine der grossen Showbühnen eines Megaschiffes mit 20 Tänzern und Pyrotechnik etc. Aber es ist gut!
Auch war das Orchester qualitativ sehr gut, davon sollte sich CUNARD mal eine Scheibe abschneiden. Die 8-Mannband hat zumindest richtig gespielt. Aber das, was die als Tanzmusik ausgegeben haben war oft keine, denn es wechselte zu oft der Takt, die Stuecke waren zu lang und wenn, dann wäre es meist derselbe Tanz gewesen und nicht schön abwechselnd mal Standrad mal Latein etc. Aber ich weiss, dass sie können, wenn man es ihnen sagt. Denn sie haben schon ein paar Mal Tanzmusik gespielt, z.B. beim Tanztee. Der Unterschied war, dass es sich hier um ein ganzes Orchester handelte, die immer zusammen spielen und nicht, wie bei CUNARD, um einzelne Musiker, die sich erst mal selbst miteinander finden muessen.
Gentlemanhosts, für die alleinreisenden Damen, gibt es hier aber keine. Der Gesellschaftstanz nimmt aber auch nicht so einen Stellenwert wie bei CUNARD ein, es war nie mehr als 30 oder 45 Minuten am Abend Tanz.
Ausserdem steht noch das kleine Casino zur Verfügung, um sich den Abend zu vertreiben. Neben den einarmigen Banditen gibt es Roulett und Blackjack.
Auch das Casino ist passend zum Rest des Schiffes in dezenten, dunklen Holztönen gehalten und strahlt die Eleganz vergangener Tage aus.
Landausflüge
Die Landausflüge, die von Oceania direkt angeboten werden, sind wie bei vielen Reedereien, sehr teuer. Wir haben alle Landgänge im Vorfeld selbst geplant. Meist habe ich einen privaten Tourführer engagiert, der uns dann die entsprechenden Sehenswürdigkeiten gezeigt hat. Meist wurden wir direkt am Hafen abgeholt und auch wieder dort abgeliefert. Es hat immer wunderbar geklappt.
Angetan haben es mir Montevideo mit seinem nostalgisch-kolonial-morbidem Charme, wo wir eine ganz tolle 3,5 stündige Stadtführung mit einer reizenden Dame hatten; aber auch das quirlige und lebendige Buenos Aires. Dort haben uns Jessica und Alan, lokale Führer, in rund 7 Stunden (!!!!) diese wunderbare Stadt gezeigt. Die beiden haben das so toll gemacht, dies hat mich wieder einmal in meiner Meinung bestätigt, dass man Städte am besten zu Fuss erfahren und erkunden kann.
Die Tour, die wir vom Schiff aus gebucht haben, eine Katamaranfahrt zu einem der chilenischen Gletscher, musste leider wegen zu starken Seegangs abgesagt werden. Sie haben es von 7 bis 10 Uhr immer wieder versucht, aber leider war ein Andocken nicht moeglich.
Ansonsten habe ich von Mitreisenden vernommen, dass Ihnen das Preis-Leistungsverhältnis der Landausflüge auch nicht gepasst hat.
Gut ist allerdings, dass in jedem Hafen Mitarbeiter des lokalen Touristikbüros an Bord kommen und in der Halle an einem Tresen für Fragen und Auskünfte zur Verfügung stehen. Sie bringen auch kl. Stadtkarten etc. mit, die einem eine gute Hilfe sind.
Besonders erwähnen möchte ich die Naturereignisse auf den Falklandinseln, in Feuerland und an den Küsten der Chilenischen Fjorde. Wir haben Robben, Pinguine, Delphine und Wale (leider aus weiterer Entfernung) live beobachtet. Ausserdem eine Unmenge von bunten, schönen Sing- und Seevögeln, einen Rotfuchs und frische Daemme und Burgen von Bibern. Das alles in einer einmaligen Landschaft mit unzähligen Grüntönen in der Natur und Blauschattierungen des Wassers. Vom tief dunklen Blau des Südatlantik bis hin zum glasklaren Wasser in den Fjorden an der Chilenischen Küste. Die mächtigen schneebedeckten Berge, Eisberge und Schollen, deren gleissendes Weiss in den Strahlen der Sonne eine Sonnebrille nötig macht. Das ist so nicht in Worte zufassen.
Allgemeines
Crew/Service/Freundlichkeit
Man hatte das Gefühl, dass die Mannschaft und die Servicecrew sich gerade zu in Freundlichkeit und Hilfsbereitschaft überschlagen und miteinander darum konkurrieren noch freundlicher zu sein. Dies ohne dass es aufgesetzt wirkt. Wir waren geradezu überwältigt wie liebenswürdig alle an Bord waren. Es hatte den Anschein, dass die ganze Mannschaft glücklich mit Ihrem Leben an Bord sei. Wir haben keine Einschränkungen, nur Lob und Dank, dass die Crew zu diesem für uns wunderbaren Erlebnis beigetragen hat. Auch unsere Gespräche mit einzelnen Crewmitglieder (Stewards, Kellner und auch vom Unterhaltungsteam) haben das bestätig. Sie fühlen sich hier sehr wohl, die Reederei scheint besonders um das Wohl der Mannschaft besorgt zu sein.
Auffällig war auch, dass immer sehr viele Offiziere an Deck und in den Passagierbereichen unterwegs waren. Dies auf eine freundliche und angenmehme Art, die eine Verbundenheit zu Mannschaft und Passagieren aufkommen lässt. Nichtsdestotrotz war auch die „harte Hand“ der Kontrolle zu spueren. Der Food and Beverage Manager zum Beispiel war fast den ganzen Tag „hier und da“ präsent und man hat auch den Respekt der Stewartds gespürt, wenn er kam. Immer gab es Kontrollen der Qualitaet und des Services.
Für einem Abend erhielten wir eine Einladung vom Concierge zu einem gemeinsamen Abendessen im Grand Dining Room. Das haben wir natürlich gerne angenommen, so war es auch interessant im Fragen stellen zu können und einiges aus seiner Sicht zu hören, was uns die Mannschaft vielleicht etwas anders erzählt hat.
Passagiere
Ich schätze, dass der Altersdurchschnitt der Gäste bei unserer Reise an Bord zw. 62 und 70 Jahre lag. Es waren nicht viel über 80jährige und nicht viele unter 55 Jahren an Bord. Ausserdem haben wir keine Kinder an Bord gehabt. Demnach waren wir mit 41 und 31 Jahren die jüngsten Passagiere, es gab noch ein Paar, welches auf Hochzeitsreise war, die waren wohl auch in usnerem Alter. Die meisten Passagiere waren Amerikaner, dann Engländer und Kanadier. Es gab zwei Paare aus Deutschland, zusammen mit uns aus der Schweiz waren das aber schon die Exoten an Bord. Leider gab es auch hier, wie auf den CUNARD-Schiffen seit einigen Jahren, keine Passagierliste mit der Statistik über die Nationalitäten etc. Auf Grund des Alters und der Zusammensetzung der Gäste, war es allgemein sehr ruhig und angenehm an Bord. Mit der offenen Art der Amerikaner hat man schon am ersten Bekanntschaften geschlossen gehabt. Ausserdem wurden wir immer wieder gefragt, ob es uns überhaupt gefallen wuerde, wir wären so jung und es wären sonst nur alte Leute an Bord.
Kleiderordnung
Die Reederei wirbt auch damit, dass man auf dem Schiff einen angenehmen Country-Club-Style pflegt. Für mich war das nach den 5 Fahrten mit CUNARD etwas Neues, was ich aber sehr gerne angenommen habe. Wir mussten also keinen Smoking und kein Dinnerjacket, ja nicht mal unbedingt einen schwarzen/dunklen Anzug einpacken.
Abends war man mit Hose, Hemd und Sakko in den Restaurants oder im Buffetrestaurant auch nur mit Hose, Hemd und Pullover immer gut gekleidet. Dieser lockere Stil hat auch zu einer ganz besonderen Atmosphäre beigetragen, die ich genauso schätzen gelernt habe wie die Eleganz der Formal-Nights auf der QE2.
Über Tags trug man je nach Wetterverhältnissen kurze oder Lange Hosen, Hemd, Pullover, T-Shirts. Am Pool natürlich auch Badekleidung und in den Restaurants dann wieder Tageskleidung. Am Poolgrill war man aber auch jeder Zeit in kurzen Hosen und mal mit nacktem Oberkörper willkommen.
Schiff allgemein
Die Kabinen befinden sich auf der INSIGNIA auf den Decks 6, 7 und 8, einige wenige Kabinen sind auch auf den Decks 4 und 3 untergebracht und sind somit zwischen den öffentlichen Bereichen (Lounges, Restaurants etc.) auf den Decks 9 bis 11 und 4 und 5 platziert.
Auf Deck 7 gibt es auch die öffentlichen Wäscherei für die Passagiere. Da wir eine für unsere Verhältnisse lange Schiffsreise hatten, habe ich diese 3 Mal genutzt, um Unterwäsche und T-Shirts zu reinigen und zu trocknen. Die Laundries sind ausgestatte mit je 4 Waschmaschinen und Trockner, Bügelbrett und –eisen. Davon gibt es definitv zu wenig, es war immer wie im Taubenschlag oder im Bienenstock, natürlich besonders an den Seetagen.
Im Poolbereich ist das Deck 9 auch wirklich mit Holz „verplankt“. Um den Pool und die beiden Whirlpools stehen in ausreichender Zahl hölzerne Liegen und „normale“ Liegen, die mit angenehm weichen Auflagen und genügen Handtüchern versehen sind. Da es sich hier um ein Deck handelt, dass an den Seiten geschlossen ist, ist es schön, dass es wenigsten verglast ist, aber man kann dennoch den Ausblick auf das Meer geniessen.
Hier auf dem Deck befindet sich auch einer der extra ausgewiesenen Raucherbereiche. Das Schiff ist bis auf einen kleinen Teil der Horizons Bar sonst völlig rauchfrei.
Ausserdem findet man hier auf Deck 9 auch „The Patio“, welches für private Parties oder Empfänge reserviert werden kann. Dies war waehrend unserer Reise einmal der Fall.
Auf Deck 5 zwischen Grand Dining Room und INSIGNIA Lounge kann man ein kleines bisschen von dem Flair erleben, welches der QE2 eigen war. Denn hier gibt es einen Aussenbereich (leider keine richtige Promenade) mit klassischen Deckchairs. Dieser Aussenbereich würde sich eignen, um relativ windgeschuetzt die frische Meeresluft zu geniessen und auf die weite See zu blicken. Viel genutzt wurde diese „Promenade“ nicht. Da sie bei staerkerem Seegang geschlossen wird und leider die Auflagen auf den Deckchairs nicht immer auflagen, ohne war es dann zu hart und zu ungemuetlich.
Angenehm aufgefallen ist auch die Groesse bzw. „Kleinheit“ des Schiffes und die Uebersichtlichkeit. Schwer abzuschätzen ist es allerdings, wie es ist, wenn das Schiff voll ausgebucht ist. Es kann sein, dass es dann auch wieder anders wirkt. Das Schi ff ist äuserlich in sehr gutem Zustand und wird ständig gepflegt.
Preise/Trinkgeld
Die Preise für Getränke (Softdrinks und Alkoholika) auf der INSIGNIA sind sicherlich nicht ganz billig. Ich finde sie vergleichweise hoch zumal auf jede Bestellung nochmals automatisch 18% (!!!) Service-Gebühr erhoben werden.
Dafür gibt es eine schöne Besonderheit. Der Konsum von Cappuccino ist auf dem Schiff kostenfrei, dieser kann auch an jeder Bar regulär bestellt werden. Der Geschmack ist wunderbar, man bekommt ihn nicht oft so gut zubereitet. Dieser kostenfreie Service hat dazu geführt, dass ich ungewohnt viele Cappuccini in diesen 19 Tagen getrunken habe. Ausserdem sind natuerlich Kaffee und Tee sowie verschiedene Softtinks (Eistee, Limonade, Saefte) frei verfuegbar.
Das Trinkgeld wird auch hier gewohntermassen zunächst automatisch dem Bordkonto belastet. Es sind dies 12.50$ pro Person und Tag. Da man durch die freie Tischwahl sehr viel wechselndes Personal hat, fällt es schwer hier gezielt dem einen oder anderen Kellner Trinkgeld zu geben. Wir haben daher einmal das Trinkgeld streichen lassen und an ca. 10 Crewmitglieder direkt vergeben, die uns besonders gut bedient haben.
Wetter
Für das Wetter kann man ja niemanden verantwortlich machen. Wir hatten auf jeden Fall sehr viel Glück. Grundsätzlich war in Südamerika ja Sommer und es war von Rio bis einschliesslich des ersten Seetages nach Montevideo sommerlich warm bei bis zu 28 Grad. Je weiter wir an die Falklandinseln kamen, desto kühler wurde es. Wir haben aber immer so um die 10 Grad und nie weniger als 7 Grad gehabt. Auf dem Weg von Puerto Chacabuco nach Valparaiso wurde es dann auch wieder viel wärmer. Stürmisch war es zeitweise auf der Fahrt von den Falkland Inseln bis nach Punta Arenas. Wir hatten teilweise heftige Wellen und ganz schön Seegang. Einigen Passagieren ging es wohl an diesen 1-2 Tagen nicht so gut. Ich habe vorsorglich einfach ein Pflaster hinters Ohr geklebt und so jegliches Ungemach umgangen.
Während der Landgänge in Feuerland und im Süden Chiles war man sicher immer gut bedient warme Hosen, Oberteile und Jacken zu tragen, ausserdem ist gutes Schuhwerk zu empfehlen. Es kommt öfter mal vor, dass es einen kurzen Regenschauer gibt.
Ausschiffung
Die Ausschiffung verlief sehr geordnet und ruhig. Das mag auch an der geringen Anzahl Passagiere liegen. Man sollte bis 8 Uhr die Kabine verlassen haben und bis 9 Uhr das Schiff, ansonsten gab es keine irgendwie gearteten Regeln oder Farbaufrufe, wie man das sonst gewohnt ist.
Da wir einen Flug ab Santiago bereits um 13.45 Uhr gebucht und um sicher zugehen mal 2 Stunden Fahrzeit eingerechnet hatten, sind wir um 9 Uhr von Bord und wurden dann mit dem Transferbus ans Terminal gebracht. Dort ging alles rasch und um 9.30 Uhr konnten wir schon auf unseren Fahrer treffen, der uns dann in ca. 1.20h zum Flughafen in Santiago brachte
Rückreise
Der Transfer zum Flughafen war sogar richtig schön. Man hat noch etwas vom Land gesehen, dort ist ja Spätsommer und es war wunderbar warm. Am Flughafen konnten wir ohne grosse Wartezeiten einchecken und dann sogar noch für die verbleibende Zeit die SWISS-Lounge geniessen. Der Flug selbst war angenehm und ruhig. Leider war es kein Direktflug, wir mussten in Sao Paulo zwischenlanden, und das Flugzeug sogar kurzzeitig verlassen.
Fazit
Südamerika ist ein beeindruckendes Land von wilder Schönheit und ich hätte gerne viel, viel mehr davon gesehen als nur die Küstenstädte. Aber auch das war schon ein einmaliges Erlebnis, von dem ich sicher noch lange zehren werde. Die Natur lässt einen immer wieder auf Neue staunen, wenn man sieht welche Pracht an Farben und Formen sie hervorbringt. Die vielen Tierarten, die man in ihrer natürlichen Umgebung gesehen hat, haben mich mächtig beeindruckt. Man bekommt ein noch viel besseres Gefühl für die Natur. Die Fahrt durch die chilenischen Fijorde mit ihrem gruenen Wasser, den Inseln und Buchten, den Gletschern....Als besonderes Erlebnis zu den vorbeiziehenden Gletschern hat uns Kaeptain Manzzi nämlich eines Nachmittages an den Amalia Gletscher herangefahren. Dort haben wir dann ca. 30 Minuten still gestanden und gestaunt. Wir fuhren durch Treibeis bis auf kurzen Abstand heran.
Was das Schiff und die Reederei angeht, so würde ich sofort wieder mit Oceania fahren. Der Service ist unvergleichlich, dass Essen hervorragend und Atmosphäre und Ambiente an Bord runden das ganze, positive Bild noch ab. Bisher haben nur meine beiden Fahrten auf der QE2 einen solchen Eindruck hinterlassen.
An Bord gab es sehr attraktive Buchungsangebote (Rabatt, Onbord Credit, Trinkgelder inkl. Zuschuss zum Flug), so dass wir uns eine 15-tägige Überführungsfahrt Ende März 2010 von Miami nach Barcelona gesichert haben. Wir können diese aber bis Anfang Dezember kostenfrei stornieren.
Oceania sieht uns als Gäste bestimmt wieder!