Am 10. November hatte ich meine Frau auf eine Überraschungskurzreise nach Köln eingeladen. Nach einem ausgiebigen Shoppingbummel war das eigentliche Ziel unserer Reise die MS Bellissima der Nicko-Tours am Kai neben dem Schokoladen-Museum.

Die Einschiffung war für 15 Uhr angekündigt. Als wir um 14.45h eintrafen warteten schon einige Gäste geduldig auf dem offenen Sonnendeck, der Zugang auf das Hauptdeck war noch verschlossen.
Gegen 15.15h wurden die ersten Gäste ungeduldig. Das feuchtkalte Wetter trug nicht zur guten Laune bei, aber wir mussten uns dann leider noch bis 15.30h gedulden.

Die Einschiffung verlief anschließend zügig und wir konnten schon nach wenigen Minuten unsere Kabine auf dem Oberdeck begutachten.
Wir waren sehr positiv überrascht: Es war bereits meine zweite Flusskreuzfahrt (die erste führte mich auf MS General Lavrinenkov von Kiew ins Schwarze Meer) und so war ich über die relativ kleine Kabine (laut Reisekatalog etwa 11m²) nicht erstaunt. Die Kabine war aber sehr behaglich und stilvoll eingerichtet und wirkte durch den französischen Balkon auch sehr hell. Die Betten waren leider getrennt, aber immerhin sehr bequem. Eines war bereits als Bett aufgebaut, das andere wurde später abends durch den Kabinenservice von einer Couch in ein Bett (das tagsüber im Schrank verschwindet) verwandelt.
Das Bad hatte von der Größe etwa Fähren-Standard und war ebenfalls stilvoll eingerichtet. Es gab einen Spiegelschrank, dieser und das Waschbecken waren in dunklem Holz gefasst.
Die Kabine bietet ausreichend Ablage- und Staumöglichkeiten für etwa eine Woche. Es gab einen kleinen Schrank samt Safe, TV, Klimaanlage und angenehme Beleuchtung. Die Tür zum franz. Balkon konnte angenehm weit geöffnet werden.
Um 16h gab es einen Empfang im Salon. Die Reiseleitung gab Informationen über MS Bellissima und Nicko-Tours. Dazu gab es wie angekündigt Kaffee/Tee und Kuchen. Die Kuchenauswahl fanden wir allerdings sehr mager – um nicht zu sagen geizig. Es gab eine einzige Sorte Kuchen und davon zuerst nur ein winziges Stück. Ein weiteres Stück sollte es auf Nachfrage erst geben, wenn alle Gäste versorgt sind (es stand in dem Moment übrigens niemand ausser mir am „Buffet“ an).
Der Salon ist sehr angenehm gestaltet. Es gibt bequeme Ledercouches in großen Sitzgruppen am Fenster und in der Mitte des Salons. Am inneren Ende des Salons gibt es eine kleine Bar mit Sitzplätzen, die gleichzeitig als einzige Raucherecke innerhalb des Schiffes dient.
Eigentlich sollte es nach dem Boarding aller Gäste direkt auf die Reise gehen, aber leider blieben wir bis etwa 20 Uhr an der Pier liegen. Schade, so konnten wir Köln nur noch im Dunkeln (was aufgrund der Lichter natürlich absolut auch seinen Reiz hat) genießen.

Um 18.30h (laut Programm um 19.00h) wurden wir dann zum Abendessen in das stilvolle Restaurant gebeten. Als Begrüßungscocktail wurde ein Glas Sekt gereicht, anschließend wurden wir einen 6-Personen-Tisch ganz am äußeren Ende des Restaurants geführt. Wir hatten das Glück, dass unser Tisch als einziger nicht voll besetzt war, 2 Sitzplätze in der Mitte blieben unbesetzt, was uns deutlichen Komfortzuwachs brachte. Die Sitzplätze waren ansonsten doch recht eng gestellt (und wir sind noch recht schlank).
Das 4-Gänge-Menü mit Ochsenschwanzsuppe, Lachs-Vorspeise, Hauptspeise (Roastbeef oder Victoria-Barschfilet) Nachspeise (u.a. Creme Brulée) war sehr lecker, zum Abschluss wurden am Buffet noch 3 Sorten Käse angeboten. Übrigens wurde das Menü auch in der Empfangshalle angekündigt, dort gab es allerdings eine fast komplett andere Speisenauswahl.
Wir haben uns zum Essen eine Flasche Wein bestellt, die preislich im Rahmen lag. Leider hatte die Flasche einen Schraubverschluss, das finde ich persönlich immer etwas stillos, aber über das für und wider eines Korken kann man sicherlich streiten.
Den Abend verbrachten wir im Salon, wo ein Musiker mit Klavier und Gesang qualitativ sehr angenehm für Stimmung sorgte. Der Unterhalter schien interessanterweise gleichzeitig der Barchef zu sein.
Übrigens wurde an der Bar Bier vom Fass (leider kein Kölsch – nur Bit) und diverse Cocktails zu zivilen Preisen angeboten.

Gegen 23.30h war die Reise vorbei an Köln auch schon wieder beendet und wir machten erneut neben dem Schokoladenmuseum fest. Die Gäste auf der Steuerbord-Seite dürfte das enttäuscht haben, denn sie hatten über Nacht leider nur Aussicht auf eine Steinwand. Wir hatten mit unserer Backbord-Kabine Glück und konnten wenigstens noch den Verkehr auf dem Rhein beobachten.
Nach einer sehr angenehm ruhigen Nacht in der Kabine wurde uns am nächsten Morgen ein umfangreiches Frühstücksbuffet gereicht (Brötchen, Brot, 2 Sorten Croissants, Wurst, Schinken, Käse, Makrelenfilet, 4 versch. Säfte, diverse Tees zur Auswahl, Obst etc.). Dann mussten wir auch leider schon wieder ausschiffen – wieder zu einer anderen Zeit als ehemals angekündigt. Statt um 9.30h mussten wir schon um 9.00h unsere Kabine verlassen.

Alles in allem war es eine schöne Reise und wir überlegen, auf jeden Fall Wiederholungstäter zu werden. Sei es auf dem Rhein, der Donau, oder vielleicht ja der Wolga.
Im Anschluss an die Reise hätten wir gerne noch das Schokoladen-Museum besucht (nachdem wir am Abend mindestens 4x daran vorbeigefahren sind...), aber leider öffnet es an Sonntagen erst um 11h. Schade...

Noch ein kleines Goodie zum Abschluss: Die Reise kostete je nach Saison und Kabinenkategorie zwischen EUR 79 und EUR 99. Jeder Gast bekam dann zum Abschluss einen Reisegutschein über EUR 79 und einige Wochen später Post mit einer exklusiven Verlängerung der Frühbucherpreise für Cruise-Teilnehmer.

Ahoi,